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Lebenslauf schreiben und die Digitalisierung: Hier gibt es einiges zu beachten! Heutzutage nutzen Firmen sogenannte „Bewerbermanagement-Systeme“ zur Auswahl der Bewerber:innen. Laut einer Umfrage des deutschen „Institute for Competitive Recruiting“ verwenden mehr als 70 Prozent der Konzerne ein solches Programm! Die Lebensläufe werden also per PC ausgewertet und nicht selten kann es dazu kommen, dass ein:e qualifizierte:r Bewerber:in ausgeschlossen wird, weil die Formatierung und die Schreibweise im Lebenslauf den besagten CV-Parser nicht richtig füttern. Dabei ist es keine große Hürde, den Lebenslauf richtig zu gestalten, damit alle Daten und Fähigkeiten gescannt werden.

 

Was ist ein CV-Parser?

 

Im CV-Parser ist ein Wunschprofil angegeben, mit allen Soft- und Hard-Skills, die ein:e Bewerber:in mit in den Job bringen soll. Beispielsweise Abschlussnoten, Sprachkompetenzen oder Arbeitserfahrung. Der CV-Parser scannt den eingereichten Lebenslauf und gibt alle Informationen an eine Datenbank weiter. Die Daten, die er aufgrund falscher Formatierung oder Benennung nicht erkannt hat, werden nicht beachtet. Anschließend wird die Datenbank mit Stichworten von der Personalabteilung durchsucht und wenn nicht genügend Datenmaterial vorhanden ist, wird die Bewerbung kurzerhand aussortiert – obwohl die Informationen eigentlich angegeben sind, nur fehlerhaft!

 

Lebenslauf schreiben: So vermeidest du Fehler

 

Welche Fehler kann man beim Lebenslauf Schreiben vermeiden? Antworten darauf findet man in etlichen Büchern und mittlerweile zahlreichen Blog- und Social-Media-Beiträgen im Internet. Welche Fehler sollte man aber unbedingt vermeiden, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass der CV von einem Parser gescannt wird? Ich habe die wichtigsten Fehler für dich zusammengefasst.

 

1. Studium passend benennen und Abschluss anführen

 

Das Studium, das für den Berufswunsch wichtig ist, solltest du beim Lebenslauf Schreiben keinesfalls abkürzen. Sonst erkennt der Scanner die Ausbildung nicht. Angenommen, du hast Politikwissenschaften studiert, solltest du das auch so ausschreiben und nicht „PoWi“. Am besten ist es, das Studium so anzuführen, wie es in der Stellenausschreibung genannt ist. Außerdem ist es wichtig, dass angegeben wird, ob ein Abschluss vorliegt oder nicht. Wenn ja, dann schreib‘ die Note in die gleiche Zeile, denn sollte sie in der nächsten Zeile stehen, kann das Programm die Note nicht identifizieren.

 

2. Fremdsprachen und der Europäische Referenzrahmen

 

Achte hier auf exaktes Formulieren! Es ist schlauer, das Niveau der Fremdsprachen neben den standardisierten Kombinationen (A1, A2, B1, …) auch in Worten auszuformulieren, wie „fließend“ oder „verhandlungssicher“. Liste die Sprachkenntnisse untereinander in neuen Zeilen auf, da sonst der CV-Parser nur die erste angegebene Sprache speichert.

Extrainfo: Manche CV-Parser erkennen das Sprachniveau als Führerscheinklasse! Deswegen wie gesagt: in Worten schreiben.

Die „Standards“ sind von dem Europäischen Referenzrahmen festgelegte Sprachniveaus, die so aussehen:

 

C2: Muttersprache (Native Speaker)

C1: Nearly Native (gilt etwa für Dolmetsch-Student:innen)

B2: verhandlungssicher

B1: fließend

A2: Schulkenntnisse / Grundkenntnisse

A1: ausbaufähige Grundkenntnisse

 

Genauer nachlesen kannst du hier: https://www.europaeischer-referenzrahmen.de/

 

3. Hard Skills beim Lebenslauf Schreiben untereinander auflisten

 

Ebenso wie bei Sprachen und Noten ist es angebracht, alles untereinander aufzulisten und EDV-Kenntnisse zumindest in Worten zu beschreiben (Grundkenntnisse – gute – sehr gute Kenntnisse).

Zum Beispiel:
MS Word: sehr gute Kenntnisse
MS Excel: gute Kenntnisse

 

4. Achtung auf das richtige Datumsformat

 

Zuerst den Tag angeben und dann das Monat? Oder umgekehrt? Oder gar keinen Tag? Gibt’s alles, es kommt nur darauf an, in welchem Land man sich bewirbt und um welche Information es geht.

1. Internationale Bewerbungen

Während wir in Mitteleuropa das Datum folgendermaßen schreiben: 15.06.2021, würden Amerikaner dieses Datum so auf Papier bringen: 06/15/2021

2. Berufliche Stationen

Die berufliche Laufbahn gibst du mit dem Format dd.mm.jjjj – dd.mm.jjjj an. Achtung: die aktuellste Arbeit ganz oben und den ältesten Job ganz unten auflisten.

3. Ausbildungen

Für Ausbildungen und Fortbildungen genügt das Format mm.jjjj.

4. Generell gilt: durchgängig einheitlich formatieren!

 

5. Lebenslauf schreiben: Abkürzungen bitte immer vermeiden!

 

Abkürzungen mögen zwar angenehm für einen selbst sein, aber wenn jemand anderer sich in einem Fachgebiet nicht auskennt, kann er oder sie mit den Abkürzungen nicht viel anfangen.  Außerdem bereiten sie dem CV-Parser Probleme!

 

1. Abkürzungen hemmen den Lesefluss

Es kommt einem vor wie ein Stocken, wenn man einen Satz mit Abkürzung liest. Ausgeschrieben ist es wesentlich leichter und man muss den Satz nicht vom Beginn an neu lesen.

2. Weder Mensch noch Maschine können alle Abkürzungen kennen

Abkürzungen von Ausbildungen oder Fachbereichen kann nicht jeder Mensch kennen. Fakt ist auch, dass der CV-Parser eine Abkürzung eventuell als EDV-Kenntnis einordnet.

 

6. Den Aufstieg innerhalb eines Unternehmens gut sichtbar machen

 

Steigt man beispielsweise in einem Unternehmen vom Verkäufer zum Verkaufsleiter auf und schreibt das in denselben Punkt im Lebenslauf, erkennt der CV-Parser meistens nur eine der beiden Stellen. Wesentlich besser ist es, für jede Position einen neuen Absatz zu beginnen und Daten und Tätigkeiten ordentlich auszuführen.

Lebenslauf schreiben und der CV Parser

1 – Studienbegriffe ausschreiben und einen Abschluss mit Note anführen 2 – Das Sprachniveau neben den „Standards“ auch in Wort wiedergeben 3 – Hard Skills untereinander reihen 4 – Den Unterschied bei den Datumsformaten kennen 5 – Keine Abkürzungen verwenden 6 – Beruflichen Werdegang innerhalb einer Firma klar darstellen 7 – Nicht alles auf eine Seite tippen!

 

 

7. Der Mythos „Alles auf eine Seite“ beim Lebenslauf Schreiben

 

Eine nett gemeinte, aber taktisch unkluge Geste mancher Bewerber:innen ist es, den Lebenslauf in zwei Spalten zu gliedern, wie in Magazinen oder Zeitungen. Platz sparen ist in diesem Fall schlecht, weil der CV-Parser von links nach rechts scannt. Dadurch erhält er nur unzusammenhängende Informationen. Die Bewerbung wird aussortiert, obwohl der Inhalt gut war!

 

Dazu ein Beispiel einer Bewerberin, 47 Jahre alt, Abschluss als Diplom-Betriebswirtin, 23 Jahre Berufspraxis, davon 12 Jahre als Führungskraft. Der ursprüngliche Lebenslauf war in 2 Spalten formatiert. Der CV-Parser erkannte die Qualifikationen der Bewerberin nicht und stellte fest: „Die Bewerberin scheint Berufsanfängerin zu sein, verfügt über 2 Monate Berufserfahrung und über keine Management-Erfahrung.“

 

Kommentar überflüssig …

 

Schreib deinen Lebenslauf mit dieser Checkliste!

 

Wie man sieht, bringt das Lebenslauf Schreiben so einige Tücken mit sich. Aber eigentlich ist es doch gar nicht so schwer: Studien richtig benennen, neue Zeilen anfangen, Datumsangaben richtig tippen und eine einheitliche Formatierung einhalten. Mit meiner Checkliste aus diesem Artikel kann nicht mehr viel schiefgehen. Viel Glück! 🙂